Sport in Deutschland: Tennis

Auch wenn der große Boom, der Mitte der 1980-er Jahre begann, lange wieder vorbei ist, hat sich Tennis durchaus als Breitensport etabliert und ist bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Denn Tennis ist für alle Altersgruppen geeignet, hat einfache Regeln, und die Ausstattung ist relativ preiswert.

Der Deutsche Tennisbund, DTB, zählt rund 9.000 Vereine mit knapp 1,4 Millionen Mitgliedern.

Es sind vor allem zwei Persönlichkeiten, die den Tennissport in Deutschland nachhaltig geprägt haben.

Boris Becker

Als Boris Becker, geboren am 22. November 1967 in Leimen, mit erst 17 Jahren das prestigeträchtigste Turnier der Welt in Wimbledon 1985 gewann, stand das ganze Land Kopf und löste damit einen wahren Boom aus. Viele Kinder und Jugendliche wollten ihm nacheifern und Tennis wurde plötzlich zum großen Volkssport.

Insgesamt gewann er bis zu seinem Karriereende 1996 sechs Grand-Slam-Titel (davon drei in Wimbledon) und weitere 43 Turniere. Vor allem die Art seines Spiels faszinierte die Zuschauer nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit. Sein variabler und harter Aufschlag (Spitzname Bum-Bum-Boris) und die Becker-Hecht-Rolle waren markant für sein Spiel.

Steffi Graf

Zwei Jahre nach dem Erfolg Boris Beckers ging schon der nächste Stern am deutschen Tennishimmel auf. Die am 14. Juni 1969 in Mannheim geborene Steffi Graf gewann im Jahr 1987 ihren ersten großen Titel, die French Open in Paris.

Bis 1999 sollten weitere 21 Grand-Slam-Titel dazukommen sowie 86 Turniersiege. 1988 gewann das „German Wunderkind“ oder „Fräulein Vorhand“ wie sie auch oft genannt wurde, den Golden Slam, also alle vier Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr und zusätzlich noch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Seoul. Niemals zuvor und auch nicht danach gelang dies einer Spielerin.

Im Gegensatz zu Boris Becker zog Steffi Graf sich nach ihrer aktiven Karriere weitgehend zurück, ließ sich in den USA nieder und gründete zusammen mit dem ehemaligen Tennisprofi André Agassi eine Familie.